Eine Kollegin war/ist lange erkrankt und kommt nach ca. 2 Jahren zurück ins Institut – der Lehrstuhlinhaber hatte sich immer sehr dafür eingesetzt, ihre Stelle zu erhalten und sie wieder behutsam einzugliedern. Ich habe mir mit ihr das Büro nach ihrer Rückkehr geteilt – wir sind sehr gut befreundet und ich war als einziger im umfänglichen Bilde über ihre Erkrankung. Nach dem ersten Tagen ihrer Rückkehr erscheint ein männlicher wissenschaftlicher Mitarbeitet der Soziologie, stellt sich hinter uns und sagt: „Ist ja klar, dass du wieder zurückkehren kannst, Herr XY steht ja auf langhaarige Frauen.“
Die Kollegin bekommt kein Wort heraus und ihr stehen die Tränen in den Augen – gerade nach solch einer langen Genesung und einer weiteren nicht wirklich ganz stabilen Phase unglaublich verletzend und demütigend.